09 Dezember 2016

Unterwegs auf dem Gubrist

Auf der Suche nach Regionen und Themen für mein Wanderjahr 2017 muss man auch mal Orte aussuchen, welche man gewöhnlich nicht für Wanderungen oder Ausflüge aussucht.

In diesem Sinne habe ich mich heute auf den Weg über den Gubrist gemacht. Gubrist, also Stau, Verkehrshölle, Chaos, morgendlicher und abendlicher Nervenkiller. Und nicht nur der Strassenverkehr ist hier zu spüren, auch in die Flugzeuge sind stetige Begleiter.

Ich frage mich schon, ob sich das überhaupt lohnt. Im Wald angekommen, stellt sich aber heraus, dass der Gubrist definitiv mehr bietet als nur Stau. Und auch wenn der Verkehr allgegenwärtig ist, der Wald lädt ein zum Wandern und Entdecken.

Da lässt sich durchaus ein interessantes Wanderprodukt gestalten. Sogar mit kulinarischer Überraschung!



Eisige Naturskulpturen


Hier wird gearbeitet...Baumpilz an kranker Buche



Waldstimmung pur!


Der Weinberg von Weiningen.
Im Hintergrund ist die Blechlawine vor dem Gubristtunnel zu erkennen.


Üetliberg und Tödi


Ja, Schmetterlinge sind auch im Winter anzutreffen. Die sind hart im nehmen.

29 Mai 2016

Ein bisschen Meteorologie

Wenn die warme Jahreszeit gekommen ist, stellen sich über Mitteleuropa in der Regel konstante und ruhigere Wetterlagen ein. Natürlich bleibt das Wetter bei uns nie konstant, trotzdem werden im Sommer die unbeständigen Westwindlagen durch Hochdrucklagen, Flachdrucklagen oder Bisenlagen abgelöst.

Soweit sind wir momentan noch überhaupt nicht. Die aktuelle Südwestlage hat es in sich und beschert und sehr unbeständiges Wetter. Dies sollte uns aber nicht davon abhalten nach draussen zu gehen und die Natur zu geniessen. Denn das abwechslungsreiche Wetter und der Wechsel von Sonne, Wolken und Regen zaubert immer wieder ein abwechslungsreiches Farbenspiel in die Landschaft. Und auch bei Regen lässt sich vieles entdecken und man kann viel erleben.

Wichtig bei solchem Wetter sind eine gute Vorbereitung und die richtige Ausrüstung. Also, die richtigen Apps herunterladen und Regenjacke, Regenhose und Regenschirm einpacken und Augen offen halten.

Ich verlasse mich seit Längerem auf die App von Meteoschweiz. Die Wetterprognosen können kurzfristig und langfristig konsultiert werden und sind immer aktuell. Ausserdem werden Wetteralarme angezeigt für Gewitter, Starkregen, Hagel, Lawinengefahr etc. und es sind eine Vielzahl von Animationen verfügbar wie Regenradar, Wind, Wolken und vieles mehr.


Ich kann die App nur empfehlen. Ganz wichtig beim Wandern ist jedoch sich nicht 100% auf die App zu verlassen, sondern auch immer den Blick gegen Himmel richten und die aktuelle Wetterlage zu checken. Das Wetter ist eine sehr lokale Angelegenheit und gerade in den Bergen kann es zu  lokalen Gewittern kommen, welche das Radar gar nicht erfasst. Darum, vor dem Wandern App anschauen, während dem Wandern den Himmel anschauen und zwar in alle Himmelsrichtungen.

Ich wünsche erlebnisreiche Wanderungen bei jedem Wetter!

Nützliche Links:
Meteoschweiz
SRF Meteo
Norwegischer Wetterdienst mit europaweiten Prognosen (ausgesprochen zuverlässig)
 

23 April 2016

Wilderness Zurich - Auf Baumsuche in der Stadt

Auf der Suche nach Natur in der Stadt, habe ich mir heute zum Ziel gesetzt mehr auf die Bäume zu achten.

Ein einzelner Baum kann viel Natur beinhalten, er bietet Vögeln, Fledermäusen und Insekten Lebensraum. Am Fuss des Baumes, rund um den Stamm bietet er Blumen einen Platz zum wachsen. Nicht selten findet man rund um den Stamm ein Mäuseloch oder einen Ameisenbau.

In der Stadt bietet der Baum dem Menschen Erholungsraum, er spendet Schatten und im Sommer einen angenehm kühlen Ort. Mit einer Bank verwandelt sich der Baum zum Ort für Begegnungen, Bekanntschaften und Gespräche. Der Baum wird zum Treffpunkt.

Bäume können einen in der Stadt aber auch begleiten, in Form einer Allee. Spaziert oder wandert man entlang einer Allee, begleiten uns die Bäume, sie bieten Schutz oder schirmen Lärm ab. Sie lassen einen Weg endlos wirken oder als ob er uns direkt in den Himmel führt.

Heute habe ich zwischen Stauffacher und Helvetiaplatz entlang der Stauffacherstrasse schöne Kastanienbäume gefunden. Das Highlight waren aber definitiv die wohl über zweihundert Jahre alten Platanen, welche der Sihl entlang beim Sportplatz Sihlhölzli eine Allee bilden. Die Bäume lassen den Pfad entlang dem Sihlufer schier grenzenlos erscheinen. Mitten in der Stadt entsteht so ein Erholungsort oder Kraftort, wo der Mensch die Natur beobachten,  entdecken und neue Energie schöpfen kann.


Junge und alte Kastanienbäume säumen die Stauffacherstrasse zwischen Stauffacher und Helvetiaplatz.


 Alte Platanenbäume mit weit ausladenden Äste bis über die Sihl bilden eine wunderschöne Allee beim Sportplatz Sihlhölzli.


Grenzenlose Pfade entlang der Sihl.

03 April 2016

Rekognoszierung Herbst-Genusswanderung

Im Herbst 2016 plane ich eine Genusswanderung. Eine mögliche Route habe ich heute entlang des Walensees erkundet. Bereits bei der heutigen Rekognoszierung konnte ich viele Wildkräuter sammeln und für Weingenuss war auch gesorgt.






Ich bin gespannt mit welchen Genüssen die zweite mögliche Route entlang des Zürichsees auf sich wartet.

27 März 2016

Der Frühling ist da!

Ich liebe diese Zeit, wenn die Sonne uns wärmende Energie schenkt, die Natur der Landschaft mit den ersten Frühlingsblumen wieder farbtupfer verleiht und die Singvögel ihre Arien aus den Wäldern heraus schmettern. Während in den Bergen noch Winter herrscht und zum Teil noch viel Schnee liegt, hält im Flachland der Frühling Einzug.



Das farbige Wechselspiel zwischen Bergen und Flachland zaubert herrliche Landschaftsbilder hervor wenn sich zum Beispiel die verschneiten Alpen im See spiegeln. Im Wald riecht es nach Kräutern und die Knospen der Bäume und Sträucher explodieren regelrecht so bereit sind sie. Es fehlt nur noch etwas Wärme und ein wenig Sonnenschein.



Die ersten Frühlingstage eignen sich besonders um gleich vor der Haustüre wandern oder spazieren zu gehen. Welche Vögel sieht und hört man im Wald hinter dem Haus? Wo wachsen die ersten Frühlingsblumen? Wer findet im Stadtpark Bärlauch für Salat oder Pesto? Von wo aus schiesst man das beste Panoramafoto am Seeufer? Ich sag euch einfach, raus aus euren vier Wänden und hinein in die Natur. Zum entdecken, staunen oder einfach um neue Energie zu tanken. Viel Spass und geniesst es!




Grenzenlose Pfade goes wild im Frühling. Nächste Wandertermine am 23. April (über den Zürichberg) und am 7. Mai 2016 (durchs Reppischtal). Mehr Informationen auf http://www.grenzenlose-pfade.ch/angebote/sommer/

26 Februar 2016

Der Wandervogel

Kürzlich wurde ich wieder so genannt: "Wandervogel". Lieber Wandervogel als komischer Vogel. Aber woher kommt der Ausdruck eigentlich? Mein erster Gedanke war, dass er wohl von den Zugvögeln abgeleitet wurde, welche vom Sommer- ins Winterquartier fliegen oder eben wandern. Aber dem ist nicht so. Ende des 19. Jahrhundert wurde in Berlin eine Bewegung gegründet, welche sich während der fortschreitenden Industrialisierung in der freien Natur eine eigene Lebensart entwickeln wollte. Das ganze war natürlich in dieser Zeit angeregt durch die Romantik. Die Bewegung bestand hauptsächlich aus Schülern und Studierenden, also eine Jugendbewegung.

Damals gab es aber noch keine hochentwickelten Rucksäcke, keine Funktionswäsche und keine Wanderschuhe. Und vor allem gab es keine Wanderwege! Da wurde einfach der schwere Tornister auf den Rücken gebunden und im Zickzack durch Wald und über Weide marschiert.

Anfang 20. Jahrhundert wurde aus der Wandervögelbewegung die Wanderorganisation für Jugendliche und später ein Verein gegründet namens „Wandervogel – Ausschuss für Schülerfahrten".

Über den Ursprung des Namens "Wandervögel" gibt es mehrere Geschichten. Gemäss einer stammt der Name eines Gedichtes von Otto Roquette ab, welches die Schüler auf ihren Wanderungen gerne als Lied sangen:


Ihr Wandervögel in der Luft,
im Ätherglanz, im Sonnenduft
in blauen Himmelswellen,
euch grüß' ich als Gesellen!

Ein Wandervogel bin ich auch
mich trägt ein frischer Lebenshauch,
und meines Sanges Gabe
ist meine liebste Habe.

Mein erster Gedanke war also doch nicht so falsch. Und mit den Zugvögeln haben wir Wandervögel also schon einiges gemeinsam. Wir fliegen auch aus um die Schönheit der Natur zu geniessen und kommen danach gerne wieder zurück in unser Nest.

In Deutschland gibt es übrigens heute noch Wandervögelbunde. Mehr dazu auf www.wandervogel.de.

22 Januar 2016

Winterwandern im Solothurner und Basler Jura

Das heutige Ziel war eigentlich eine klassische Schneeschuhwanderung im Jura. Die Belchenfluh wollte ich schon lange mal erklimmen und so erklärte ich dies zu meinem Tagesziel. Mit Schneeschuhausrüstung, Verpflegung und warmer Kleidung machte ich mich auf dem Weg Richtung Unterer Hauenstein.

Der Belchen gehörte im ersten und zweiten Weltkrieg zur Fortifikation Hauenstein, welcher im ersten Weltkrieg eine 48 Km lange Front bildete. Entsprechend ist er über alte Militärstrassen gut und sanft ansteigend erreichbar.

Von Hauenstein ging es zuerst zu Fuss los Richtung Challhöchi und General-Wille-Haus. Das Haus gehört zum Militärschiessplatz Spittelberg und wird von März bis November vom SAC Olten bewirtet. Beim Haus montierte ich meine Schneeschuhe und stieg hoch zur Krete. Wenn man zum ersten Mal eine Route begeht muss man sich zwangsläufig auf Überraschungen gefasst machen, Varianten bereithalten und flexibel bleiben.


Meine erste Überraschung waren eine vielzahl Stacheldraht-Zäune, welche meine Schneeschuhroute verunmöglichten. Was solls sagte ich mir. Ich stieg von der Krete wieder Richtung Weg hinunter, passierte dabei akrobatisch zwei Zäune. Auf dem Wanderweg angekommen, packte ich meine Schneeschuhe wieder auf den Rucksack und ging zu Fuss weiter. Leider waren die Wege effektiv bis zur Belchenfluh hinauf dermassen gespurt, dass die Schneeschuhe nicht mehr zum Einsatz kamen.


Nach einer kurzen Mittagsrast auf der Belchenflue mit fantastischer Aussicht bis in die Vogesen und den Schwarzwald, musste ich mich entscheiden in welche Richtung und wohin mich mein Abstieg führen sollte. Allerheiligenberg, Langenbruck und Eptingen kamen nicht in Frage, schliesslich sollten meine Schneeschuhe nochmals zum Einsatz kommen. Also entschied ich mich für die längere Variante nach Waldenburg.



Die Variante führte einer Jurafluh nach der anderen entlang, bot schöne Schneeschuhpassagen und schöne Aussichten. Der Abstieg über die Gerstelfluh bis zur Burgruine Waldenburg war dann aber nichts mehr für Schneeschuhe. Der Weg wurde enger und enger und führte als verschlungener Pfad auf oder entlang der Krete. Mit dem Schnee gab es da die eine oder andere heikle Passage. Aber ein kleiner Adrenalinschub hat noch niemandem geschadet und richtig gefährlich wurde es auch nicht.


Von der Ruine Waldenburg sah ich auch mein Ziel, der gleichnamige Ort. Der letzte Abstieg erfolgte nochmals gemütlich auf breiten Wanderwegen.

 
Was als klassische Schneeschuhtour geplant war, endete als sportliche Winterwanderung mit landschaftlichen und technischen Highlights. Weitere Bilder gibt es auf Grenzenlose-Pfade.






08 Januar 2016

Auf gehts ins Wanderjahr 2016

Die Festtage sind vorbei und ich habe das Gefühl bereits wieder mitten im neuen Jahr zu sein. Dabei hat es erst begonnen.

Der Herbest 2015 ging ja aufgrund des warmen Wetters in die Verlängerung. Nun hat es aber gestern zum ersten mal diesen Winter runtergeschneit. Den ersten Schnee hatten wir zwar schon, aber das war im November, also noch gar nicht Winter. Momentan hat eine Westströmung Mitteleuropa im Griff. Das heisst zwar viel Niederschlag, aber eben auch milde Atlantikluft. Entsprechend pendelt die Schneefallgrenzen mal runter in die Niederungen und dann wieder hoch auf 1800m. Neuschnee gibt es trotzdem und das stimmt mich zuversichtlich meine erste Wanderung im Februar durchführen zu können.

Wie jedes Jahr beginne ich mit dem Risipass im Obertoggenburg. Es ist und bleibt meine Lieblingstour mit Schneeschuhen und auch dieses Jahr möchte ich sie zusammen mit meinen Gästen geniessen. Es ist mein erstes Jahr als diplomierter Wanderleiter und zum ersten Mal biete ich meine Touren auf der eigenen Website an. Grenzenlose Pfade ist seit 1.1.2016 online. Nun kann ich meine Wanderangebote einem breiteren Publikum zugänglich machen. Aktuell findem man zwei Winter- und zwei Herbstangebote. Die Sommerangebote plane ich etwas später. Denn zuerst muss ich meine eigenen Sommerferien planen. Dieses Jahr werde ich zusammen mit meiner Frau wieder richtig Aktivferien im Ausland machen. Es geht in den Norden, mehr sei dazu noch nicht verraten. Ihr werdet hier auf meinem Wanderblog aber wie immer laufend informiert, wo und wann ich unterwegs bin.

Guckt inzwischen mal vorbei auf Grenzenlose Pfade und lasst euch inspirieren. Es hat für jede und jeden etwas dabei. Auch für dich! Also bis bald!