12 April 2007

Velosaison eröffnet

Nachdem ich übers Osterwochenende die Rennvelosaison eröffnet habe, ist gestern auch der Start in die Bikesaison erfolgt. Leider gleich mit einem Malheur. Bei der Auffahrt von Frinvillier nach Evilard hatte ich einen Platten im Hinterreifen. Ich hatte wohl zu wenig Luft, 2 Bar oder so, im Schlauch und beim Überfahren eines Spitzen Steins, hat sich der Felgen in den Schlauch gebohrt. Na ja, dazu hat der Biker bekanntlich sein Flickzeug dabei und eine kleine Pumpe. Das Pumpen war schliesslich auch die harte Arbeit an der ganzen Sache. Jeder der schon einen 2 Zoll Reifen mit so einer Notspritze aufgepumpt hat, weis wovon ich spreche.

So bin ich zu Beginn der Saison gleich das ganze Programm durchgegangen. Wenn das Wetter weiter mitspielt gibt’s in diesem Jahr jedenfalls eine tolle Velosaison.

01 April 2007

Züge, Reben und das lemanische Meer

Nachdem der Winter sich wieder abgemeldet hat, ist die Schweiz wieder fest in der Hand des Frühlings. Dieses Wochenende besonders. Sonnenschein und warme Temperaturen waren Samstag und Sonntag die Hauptakteure.

Heute wollte ich besonders profitieren und habe bereits um 8 Uhr in der Früh am Bahnhof den Zug Richtung Bern bestiegen. Von Bern ging's mit dem Intercity über Fribourg nach Palézieux und dann mit dem Regionalzug nach Puidoux-Chexbres. Der kleine Ort liegt am Rande der gewellten Hochebene vor dem Bassin Lémanique.

Nun ging es zu Fuss weiter. Auf einem Teersträsschen folgte ich den Wegweisern Richtung Tour de Gourze, einem Wachtturm aus dem 12. Jahrhundert. Hier ahnt man noch nichts von den sonnenverwöhnten Rebbergen des Lavaux und dem grössten See Mitteleuropas. Am Horizont zeigen sich bloss die Spitzen der Waadtländer und Savoyer Alpen.

Es war etwas dunstig heute und der Blick ins Unterwallis getrübt. Die verschneiten Berge über dem Dunst zeigten sich aber von ihrer schönsten Seite. Diese Jahreszeit hat schon etwas Spezielles, wenn im Unterland bereits Frühling herrscht, während in den Bergen noch der Winter den Takt angibt.

Ich folgte also weiter meinem Teersträsschen durch Feld und Wald. Nach einer halben Stunde trat ich dann aus dem Wald und trotz dem Dunst empfingen mich das wunderbare Panorama des Lac Léman und die endlosen Rebberge des Lavaux. Ich folgte weiter dem Teersträsschen, welches nun steiler wurde und schliesslich am Fusse der Tour de Gourze auf 930 Meter endete. Im Innern des viereckigen Turms führt eine Metalltreppe auf die Brüstung.

Das Panorama, welches den Wanderer dort erwartet ist beinahe unbeschreiblich. Hinten Links die Freiburger Alpen mit Moléson und Vanil Noir, vorne Links die Waadtländer Alpen mit Rochers de Naye, Grand Muveran und Grand Combin (wenn's keinen Dunst hat!) Vorne die Savoyer Alpen und der See. Auf der rechten Seite dann der Jura, mit Crêt de la Neige, Mont Tendre und Chasseron. Fantastisch!

Rund um den Turm hat es gemütliche Sitzbänke zum Picknicken. Ich entschloss mich für eine etwas schiefe Bank ein paar Schritte weiter unten. Etwas weniger Komfort, dafür war die Sicht frei auf den See. Nach der kurzen Mahlzeit ging es dann weiter. Von meinem Picknick-Platz weg Richtung Grandvaux, führte ein nicht beschilderter Pfad in den Wald hinein. Abkürzung! Dachte ich und für einmal hatte ich Recht. Der Weg war zwar steil und glitschig, führte aber ziemlich direkt zu meinem Zwischenziel, dem Bahnhof von Grandvaux.

Von dort ging ich auf dem Sentier de la ligne, dem Weg entlang der Bahnlinie, weiter. Der Weg führt, mal als Pfad, mal als Strässchen zwischen Rebbergen und Bahnlinie, Richtung Lausanne. Die Rebberge sind jetzt selbstverständlich noch kahl, aber die Wanderung hat wie bereits gesagt, wegen der verschneiten Berge auch im Frühling ihren Reiz. Im Sommer würde ich sie nicht empfehlen, entlang der Steinmauern muss es dann extrem heiss sein. Im Herbst jedoch, vor oder nach der Traubenernte, wäre wohl die schönste Jahreszeit.

Kurz vor der Gare de la Conversion hat mich noch kurz eine Schmuse-Katze aufgehalten. Sie wollte mich erst nach ein paar Streicheleinheiten weitergehen lassen. Kaum am Bahnhof angekommen, fuhr auch gleich der Regionalzug nach Lausanne ein. That's Timing! Von Lausanne ging es dann mit dem ICN wieder zurück nach Biel.

Eine schöne kleine Wanderung an einem schönen Frühlingstag. Vielleicht wiederhole ich sie noch einmal an einem schönen Herbsttag.

Bilder und Infos La Tour de Gourze gibt es hier.
Bilder des Panoramas gibt es hier.
Bilder und Infos Sentier de la Ligne gibt es hier.