30 April 2017

Im April macht das Wetter was es will

Der Monat April war wettermässig wirklich von extremen Gegensätzen geprägt.
Zu sprechen gab insbesondere die Trockenheit. Fast die ganze Schweiz war betroffen. Entsprechend war die Waldbrandgefahr vielerorts hoch.

Das warme und trockene Wetter weckte natürlich bei vielen die Wanderlust und ein Frühlingsfeeling. Hoch hinaus konnte man jedoch nicht. Der Schnee war noch nicht weit weg.

Aufgrund das warmen Wetters waren auch die Obstbäume früh in voller Blüte. Und die Orchideen erblühten ebenfalls recht früh.

Die Gefahr der frühen Blüte zeigte sich leider ebenfalls diesen April. Zweimal schaffte es der Winter zurück ins Mittelland, sowohl mit Schnee als auch mit hartem Frost. Zwar war Niederschlag bitter nötig, Petrus hätte aber nicht nochmals in die kälteste Ecke seines Wettersortiments greifen müssen.

Als Fazit kann man sagen, dass der April seinem Namen alle Ehre gemacht hat. In diesem Sinn hoffen wir doch, dass es der Mai als Nachfolger gleich tun wird, auch wenn der Anfang ins Wasser fällt!


09 April 2017

Das Erbe des Bergbaus in der Schweiz

Die Schweiz ist nicht unbedingt das Land,welches man auf Anhieb mit dem Bergbau in Verbindung bringt. Der Wirtschaftszweig ist heute auch verschwunden. Ausser in Steinbrüchen, wird heute nirgends mehr in der Erde und im Stein nach Bodenschätzen gebudelt. Ab dem 16. bis ins 20. Jahrhundert wurde aber auch in der Schweiz Bergbau betrieben und zum Beispiel Kupfer, Blei oder Eisen abgebaut. Der Bergbau hatte zum Teil verheerende Folgen für die Natur, vor allem grosse Flächen an Wald wurden gerodet um an die wertvollen Bodenschätze zu gelangen. Heute sieht man nichts mehr davon. Oder? 

Ich habe mich im Klettgau (SH) auf die Spuren des Bergbaus begeben. Im südlichen Randen wurde bis etwa 1850 Eisen abgebaut. Und auch heute findet man noch Spuren vom Bergbau.
Da gibt es versteckt unter der obersten Humusschicht Karrgeleise zu entdecken, wo die wertvolle Ware die steilen Hügel ins Tal transportiert wurden.


Über diesen Hohlweg wurde das Eisenerz ins Tal transportiert.


Etwas buddeln und schon kommen Zeugen aus alten Zeiten hervor...


Die Karrgeleise sind unter dem Humus und einer Blätterdecke vergraben.


An der Grenze zu Deutschland: der vordere Grenzstein ist der neuere. Der hintere ist ein Findling, welcher mit dem Rheingletscher hierher transportiert wurde. Er wurde 1330 erstmals urkundlich erwähnt.

Die ausgehobenen Erzgruben sind heute zum Teil mit Wasser gefüllt und haben sich in wertvolle Biotope verwandelt. Sie bieten Insekten und Amphibien einen Lebensraum. Auch die Wälder wurden wieder aufgeforstet. Nebst alten Baumriesen, welche den Bergbau überlebt haben, schiessen jüngere Bäume in die Höhe. Totholz wird liegengelassen und natürlich durch Pilze und Käfer abgebaut. Kein Wunder sind hier verschieden Spechtarten zu beobachten.



Ehemalige Erzgruben bilden heute schöne Biotope...


...welche zum Beispiel von Bergmolchen bewohnt sind...


...und auf einigen hat es sogar Seerosen.

Die Natur hat sich ihren Raum zurückerobert und der Bergbau so ein wichtiges und wertvolles Erbe hinterlassen.

Natürlich bietet dieses Thema Stoff für eine geführte Wanderung. Ich arbeite noch an den Feinheiten, aber bald wird ein neues Wanderprodukt zum Thema Bergbau in meinem Programm stehen. Ihr dürft gespannt sein.