15 September 2013

Woher stammt der Ortsname Agasul

Als ich vor vielen Jahren die erste Velotour durchs Zürcher Oberland unternahm und den Ort Agasul entdeckte, war meine Frage auch, woher stammt den dieser Name? Manchmal ist er in Kreuzworträtseln zu finden. Oft löst der Name Gelächter aus oder Kopfschütteln. Aber Fakt ist, es gibt diesen Ort seit sehr langem und nun habe ich in der Bezirkszeitung auch die Antwort auf meine ursprüngliche Frage erhalten:

Bei Lehrern ist die Frage beliebt: Wo bloss liegt Agasul? In Indien? Oder irgendwo in einem arabischen Emirat? Nichts dergleichen! Agasul liegt im Bezirk Pfäffikon und ist ein Weiler der Stadt Illnau-Effretikon mit rund 70 Einwohnern.  Die Herkunft des Ortsnahmens Agasul ist nicht irgendwo im Orientalischen zu suchen. Vielmehr geht die Bezeichnung auf das 8. Jahrhundert zurück: Aghinsulaca, wie es um 762 herum hiess, geht zurück auf das althochdeutsche Wort "sulag" was "Schweinepferch" bedeutete. Aghinsulaca heisst "Schweinepferch des Ago" wobei "Ago" als Eigenname verstanden wird. Die Erklärung steht im Buch "Zürcher Ortsnamen: Entstehung und Bedeutung" von Hans Kläui und Viktor Schobinger. Der Name entwickelte sich zu Agunsulun (884), zu Agensule und Aginsul (13. Jahrhundert) hin zu Agisuul und Agasul. Im Wappen trägt der Weiler aber kein Schwein, sondern ein Hirsch.

Agasul gehört zu den "Oberen Höfen". Damit werden die seit Ende des 18. Jahrhunderts zur "Oberen Hofgemeinde" zusammengefassten Höfe Billikon, Kemleten/Chämleten, First, Agasul, Schömlet, Horben, Prestberg, Mesikon, Luckhausen, Gggenbüel und Talmühle bezeichnet. Die Höfe Effretikon, Moosburg und Bietenholz gehören zur "Unteren Hofgemeinde", die ab 1811 Die Dorfgemeinden Ober- und Unter-Illnau, Ottikon und Bisikon ergänzten. Erst 1929 bis 1932 wurden diese sieben Zivilgemeinden aufgelöst und in der Gemeinde Illnau zusammengefasst, die 1974 in "Stadt Illnau-Effretikon" umgetauft wurde.


Quelle: regio.ch, Donnerstag 12. September 2013