19 März 2017

Weiterbildung mit Biber und Co.

Als Wanderleiter muss ich mich regelmässig weiterbilden. Sei es zu kulturellen, Naturthemen oder im Bereich Sicherheit.

So bin ich heute bei Regen mit wetterfester Ausrüstung, gutem Schuhwerk und Rucksack los, um an einer WWF Exkursion in der Region Marthalen, Thurauen teilzunehmen. Das Zürcher Weinland ist bekanntlich die trockenste Ecke im Kanton Zürich. Der Beweis folgte sogleich beim Ausstieg am Bahnhof Mathalen...es regnete nur noch schwach und es sollte den ganzen Tag über so bleiben.

Marthalen liegt in einer Landschaft, welche von Gletschern geprägt wurde. Tönt so nördlich in der Schweiz ungewöhnlich. In der letzten Eiszeit vor 12-10000 Jahren endete hier aber der Rheingletscher und Marthalen liegt auf dessen Endmoräne. Man findet in der Gegend auch Findlinge. Felsbrocken, welche eigentlich nicht hierher gehören. Sie wurden vom Gletscher von den Alpen ins Mittelland transportiert.

Von Marthalen ging es zuerst ins Niederholz, einem grossen zusammenhängendem Waldgebiet, mit eindrücklichen Föhren- und Eichenbeständen. Der Mischwald wird nachhaltig bewirtschaftet und ist Lebensraum vieler Vogelarten. Trotz des schlechten Wetters, erspähten wir mit dem Feldstecher viele Vogelarten wie Drosseln, Meisen, Finken und Spechte. Auch ein Rotkehlchen, ein Zilpzalp und ein Zaunkönig liessen sich beobachten.

Das Niederholz bietet aber auch Lebensraum für andere Tiere. Bald entdeckten wir die ersten Spuren eines ganz besonderen Waldbewohners, dem Biber. Der Mederbach, welcher quer durchs Niederholz fliesst, wurde vor einigen Jahren vom Biber gestaut. So entstand ein grosser See, welcher heute vom Biber allein bewirtschaftet wird. Das Waldstück ist heute ein Reservat und der Mensch greift nur wenig ein. Diese Landschaft ist wohl einzigartig in der Schweiz. Vor kurzem ist der Damm gebrochen und der See ist fast verschwunden. Im Moment hat sich das Gebiet in eine Bach- und Tümpellandschaft verwandelt. Normalerweise kontrolliert der Biber seinen Damm täglich und bessert ihn auf. Wieso dies jetzt nicht der Fall ist, weiss man nicht. Wir hoffen natürlich, dass der Biber den Bach bald wieder staut, damit sein Lebensraum erhalten bleibt.

Nach der Mittagspause stiegen wir weiter das Niederholz hinunter Richtung Thur. Hier ist in den letzten Jahren die grösste Auenlandschaft des Mittellandes entstanden, die Thurauen. Mit verschiedenen baulichen Massnahmen wurde dem Fluss mehr Platz geschaffen. Wenn die Thur viel Wasser führt, werden nun alte Flussläufe wieder überschwemmt und so entstehen verschiedene Auenwälder, wie Weichholzaue (oft überschwemmt mit Weiden, Erlen und Schilf) und Hartholzaue (sporadisch überschwemmt mit Eichen und Eschen).

Die Exkursion endete im Naturzentrum Thurauen bei Flaach, unterhalb der Mündung der Thur in den Rhein. Hier liessen wir einen erlebnisreichen Tag mit vielen Eindrücken kulinarisch ausklingen.


Hier hat der Biber ein neues Projekt in Angriff genommen...


...und hier eines beendet.


Eindrücklich wie der Biber die Landschaft geprägt hat...


...und weiter prägt.


Erläuterungen zu unseren Spechtarten.


Unterwegs sahen wir auch einige Frühblütler, wie hier das Leberblümchen...


...oder das Lungenkraut.

10 März 2017

Erste Frühlingsboten

Während in den Bergen noch tiefer Winter herrscht, naht im Flachland der Frühling. Ich habe mich heute im Pfäffiker Tobelwald auf die Suche nach ersten Frühlingsboten gemacht und bin fündig geworden.


Die Frösche sind definitiv in Frühlingsstimmung.


Das gibt viele kleine Fröschlein


Der Huflattich ist eine der ersten Blume, die nach dem Winter blüht und als Heilpflanze bekannt.


Auch der Seidelbast blüht bereits. Achtung giftig!



Der Tobelbach stürzt im Frühling eindrücklich über die Nagelfluh.


Widertonmoos bereits in vollem Wachstum.


Die Weiden sind ebenfalls in Blüte.