31 März 2006

Bike for your life


Passo Alpisella, Valle di Livigno 2005


Die Hinterbremse wird nur sanft angetippt, damit das Hinterrad nicht blockiert und so wenig Geschwindigkeit wie möglich verloren geht. Die flache Naturstrasse wird verlassen es geht links auf dem schmalen Singletrail in den Wald hinein. Der Weg schlängelt sich durch den Wald, die Reifen greifen leicht in den weichen Boden, links und rechts fliegen die Bäume vorbei, kleiner Bunny Hop über die fette Wurzel und dann geht’s kurz aber steil runter...

Das war die Kurzbeschreibung einer meiner Lieblingsabfahrten von Leubringen nach Biel. Heute ist mir klar geworden, dass es höchste Zeit ist das Bike aus dem Keller zu holen. Dieses Wochenende wird geschmiert, Schrauben und Kabel angezogen und gepumpt.

Letztes Jahr um diese Zeit, hatte ich bereits 200 Km in den Waden. 200 Km habe ich sicher auch jetzt in den Beinen aber nicht vom Biken sondern vom Laufen. Der Winter war hart und lang aber nun scheint der Frühling sich langsam durchzusetzen und bald kann ich auf meinem Stumpjumper wieder die Jurahöhen erklimmen. Dieses Jahr habe ich mir nur zwei Ziele gesetzt. Nummer eins: Chasseral by night. Nummer zwei: Von Les Brenets bis St. Ursanne dem Doubs entlang. Und sonst wird einfach gebiket was das Zeug hält! Wer mitfahren will kann sich jederzeit bei mir melden.





19 März 2006

Mondscheinwanderung auf den Chasseral

Am Dienstag 14. März 2006 wurde ich von zwei Arbeitskollegen (Henri und Daniel) zu einer Mondscheinwanderung mit Schneeschuhen eingeladen. Natürlich sagte ich sofort zu. Auf dem Programm stand der Aufstieg von Nods aus auf den Chasseral, Fondue-Essen im Hotel und danach wieder Abstieg nach Nods.


Treffpunkt war der Parkplatz beim Skilift in Nods. Obwohl es genügend Schnee gehabt hätte und die Piste mit einer Flutlichtanlage ausgerüstet ist, lief die Anlage nicht. Ich denke, dass viele Leute nach dem langen und harten Winter langsam genug vom Schnee und Wintersport haben. 1 Woche vor Frühlingsanfang sind wohl nur noch die Angefressenen und Cracks auf Skiern, Snowboard oder Schneeschuhen unterwegs. Davon gibt es aber auch genug. Der Parkplatz war jedenfalls voll besetzt und als wir noch mit den Vorbereitungen beschäftigt waren, lief gerade eine andere Dreiergruppe los.

Um ca. 19.15 Uhr nahmen auch wir den Aufstieg in Angriff. Es standen 3 Kilometer und 600 Höhenmeter vor uns. Die ersten paar hundert Meter legten wir auf der Skipiste zurück. Henri, unser Marathonläufer gab das Tempo vor, Dänu und ich folgten ihm.

Nachdem wir die gesperrte Passstrasse überquert hatten, stiegen wir weiter, der ehemaligen Chasseral-Skipiste folgend auf. Früher konnte der Chasseral per Sessellift erreicht werden. Aber vor ca. 15 Jahren (mindestens) musste der Sesselliftbetrieb eingestellt werden, da für den Unterhalt und die dringend notwendige Revision kein Geld zur Verfügung stand. Seitdem ist der Chasseral nur noch per Auto, zu Fuss oder im Winter eben mit Skiern oder Schneeschuhen erreichbar.

Wir kamen gut voran und wechselten uns mit der Führungsarbeit ab. Geschützt durch den Wald war nichts von den -10 Grad zu spüren. Im Gegenteil, die Jacken wurden geöffnet und die Mützen in den Taschen verstaut. Das Licht vom fast vollen Mond war so hell, da waren die mitgebrachten Stirnlampen vollkommen überflüssig.



In der Zwischenzeit war auch das letzte Abendrot erloschen, die Aussicht war dennoch unglaublich! Jedes Dörfchen des Plateau de Diesse war erkennbar und weiter unten sah man sogar den Bielersee glitzern. In der Ferne zeichnete sich schwach die Silhouette der Voralpen und Alpen ab.

Als wir das Ende des Waldes erreichten, spürten wir langsam den Wind und die Kälte. Die Jacken wurden wieder geschlossen und die Mützen angezogen. Etwa hundert Meter unter dem Grat passierten wir einen Wegweiser der etwa 30 cm aus dem Schnee ragte. Es lagen also noch gut 2 Meter Schnee auf einer Höhe von 1400 Metern! Der Wind wurde stärker. Die Kälte und das näher kommende Gipfel-Hotel trieben uns voran.



Nach 75 Minuten waren wir auf dem Grat angekommen, auf dem ein stürmischer Wind blies. Der Haupteingang war völlig verschneit, man musste den hinteren Eingang, welcher freigeschaufelt war, benutzen.



Im Hotel war es angenehm warm. Es herrschte überraschend viel Betrieb. Man ass Fondue, trank einen Schluck Wein, andere machten sich bereits wieder für den Abstieg bereit. Wir bestellten unser Fondue, das dann schon bald vor uns stand. Das ist eben noch richtiger Hüttenzauber. Draussen Eiseskälte und Sturm, drinnen gemütliches Beisammensein und Fondueschmaus!

Gegen halb zehn, stiegen wir wieder ab. Bis zum Wald mussten wir gegen die Bise kämpfen, im Wald war es dann wieder angenehmer. Einige Skifahrer und Snowboarder brausten an uns vorbei und wir mussten uns zugestehen, dass wir sie ein wenig beneideten.

Nach 45 Minuten standen wir wieder auf dem Parkplatz beim Skilift in Nods. Der Mond schien immer noch hell über unseren Köpfen und im Hotel Chasseral wurden immer noch Fondues serviert. Diesen Winter werde ich wohl nicht mehr hochsteigen aber sobald der Schnee weg ist werde ich mit dem Bike zurück auf dem Chasseral sein. Nur dieses Jahr wird das wohl etwas länger dauern.

Chasseral Links:
Hotel Chasseral
Ski Chasseral
Regional-Park Chasseral

12 März 2006

15 Minuten Gerichte

Ich hatte ja bereits in einem früheren Beitrag erwähnt, dass ich im Gegensatz zu einigen Kollegen, gerne koche. Offenbar fühlten sich einige meiner Freunde dadurch "gedisst". Das war nicht meine Absicht. Dieser Beitrag ist deshalb ganz speziell Ihnen gewidmet.

Der Grund, dass manche nicht gerne kochen liegt offensichtlich darin, dass die dazu aufzuwendende Zeit nicht zur Verfügung steht. Oder man will sich ganz einfach diese Zeit nicht nehmen.


Ich arbeite 3 Tage die Woche, die anderen Tage studiere ich Betriebsökonomie und es ist wahr, dass dabei sehr viel Freizeit verloren geht. Am Abend muss man meistens lernen, am Samstag hat man auch Vorlesungen. So bleibt nicht viel Zeit für Ausgang und Hobbies und ich verstehe sehr gut wenn man da nicht noch Stunden in der Küche verbringen will um was Gutes zu kochen.

Aber keine Angst, dass braucht man nicht. Eine halbe Stunde reicht meistens um sich was Schmackhaftes zuzubereiten oder manchmal sogar weniger.

Nachfolgend findet ihr einige Rezepte, für die 15 Minuten reichen sollten um sie zuzubereiten. Alle Rezepte habe ich einmal in einem Buch, einer Zeitschrift gelesen oder am Fernsehen gesehen. Da ich mir meistens nichts notiere, versuche ich später individuell die Gerichte nachzukochen. Das heisst, ich versuche mich zu erinnern und was fehlt dichte ich mir selbst zusammen. Wenn es gut herauskommt, schreibe ich das Rezept dann auf.

Mein Backofen braucht ca. 10 bis 15 Minuten um auf 200 Grad vorzuheizen. Mein Ziel ist jeweils, diese Zeit für die Vorbereitungen nicht zu überschreiten, damit ich anschliessend alles in den Ofen schieben kann und bis zum Essen noch schnell was erledigen kann. Mit dem Hähnchen in Alufolie klappt dies meistens.

Für eine Person benötigt man:

1-2 Pouletbrüstchen (je nach Hunger)
150 g gemischte Pilze (im Supermarkt gibt’s Päckchen mit fertigen Pilzmischungen)
1 Glas Weisswein (oder Bouillon)
2 EL Butter
Einige Zweige frischen Thymian (sieht schöner aus als das Pulver)
1 Knoblauchzehe, geschält und in Scheiben geschnitten

Backofen auf 200 - 220 Grad vorheizen.

Als erstes müsst ihr aus Alufolie ein Paket basteln. Inzwischen schaffe ich es das Paket und das Gericht in 15 Minuten vorzubereiten, rechnet also ruhig 5 Minuten dazu. Ich nehme dazu zwei Stück Alufolie à ca. 40 cm Länge. Beide Alufolienstücke übereinander legen. 3 Seiten ca. 3 cm nach oben knicken und eine Schmalseite offen lassen.

Nun kommen wir zu den Zutaten: Einfach alles ausser den Wein in einer Schüssel vermengen. Anschliessend alles mit dem Wein vorsichtig in das Paket füllen, auf die Seite mit den geknickten Rändern (die andere Hälfte vorher hochstellen). Dann die hochgestellte Seite als Deckel über das Paket klappen und schön verschliessen, damit nichts ausläuft. Vorsichtig auf ein Backblech legen und in der Mitte des Backofens 25 Minuten backen. Paket auf ein Teller legen, öffnen und fertig! Weil es schnell gehen muss, einen Fertig-Salat dazu servieren.

Natürlich kann man noch weitere Zutaten in das Paket füllen. Zum Beispiel ein paar gekochte Kartoffeln oder Speck. Statt der Pilze können auch weisse Bohnen dazugegeben werden.

Überbackenes Fladenbrot

Dieses Rezept ist der Hammer und super schnell zubereitet.

Backofen auf 100 Grad vorheizen.
Ein kleines Fladenbrot (ca. Kebab-Grösse) längs halbieren.
Das Boden-Brot mit Margarine einstreichen und mit Tomatenscheiben belegen. Mit Pfeffer und Salz würzen.
Ev. etwas gehackten Knoblauch darüber verteilen und auf der obersten Schiene 2-3 Minuten backen.
In der Zwischenzeit Basilikumblätter waschen und Mozzarella in feine Scheiben oder kleine Würfel schneiden.
Brote aus dem Ofen nehmen. Käse und Basilikum darauf verteilen und den Deckel drauflegen.
Nochmals 5 Minuten backen.

Statt Mozzarella kann auch Schafskäse verwendet werden (schmilzt etwas schneller).

Gefüllte Avocado

1 Avocado halbieren und mit etwas Zitronensaft (oder einigen Tropfen Zitronenkonzentrat) einreiben, damit das Fleisch nicht braun wird.
Anschliessend das Fruchtfleisch leicht salzen.
40 Crème fraiche mit etwas Zitronensaft (oder einigen Tropfen Zitronenkonzentrat) glatt rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Etwa 1 TL Dill unterrühren.
Eine kleine Scheibe gekochten Schinken, 5 mm dick, in Würfel schneiden und unter die Crème fraiche rühren.
Die Avocados mit der Schinkencrème füllen und mit einem Zweig Dill verzieren.

So, das wären ein paar Vorschläge und jetzt viel Spass beim Ausprobieren!

09 März 2006

Wasser, Vogelgrippe oder Klassenfreunde

Es wird langsam Zeit, dass ich wieder was in meinen Blog schreibe! Nachdem die Zwischenprüfungen vorbei sind, habe ich nun wieder mehr Zeit um zu schreiben.

Ich hätte unbedingt Ferien nötig nach diesen Prüfungen, leider ist es erst in zwei Wochen soweit. Das motiviert mich jedoch nicht besonders, denn zwei Wochen sind eine lange Zeit. Heute habe ich jedenfalls auf der Arbeit mehr Zeit damit verbracht dem Fluss, welcher neben unserem Firmensitz durchfliesst, zuzuschauen wie er von Stunde zu Stunde um ca. 5 cm anstieg.

Was ist eigentlich mit dem Wetter los? Zuerst schneit es in einer Nacht 30 oder 40 cm, dann wird’s warm und es regnet, der ganze Schnee schmilzt innert weniger Stunden und schon gibt’s wieder Überschwemmungen! Ich will endlich Frühling und dann gleich Sommer!!!

Was soll’s, ich kann ja nichts daran ändern. Kommen wir zu einem anderen Thema: der Vogelgrippe. Trotz aller negativen Schlagzeilen, habe ich meinen Nutzen daraus gefunden. Ich esse seit ein paar Wochen regelmässig Geflügel und bezahle nur die Hälfte. Was sind die Menschen doch blöd, kaum gibt’s irgendeine Meldung wegen einer Tierseuche, machen Sie im Supermarkt einen riesigen Bogen um das betreffende Rayon. Ich versteh die Leute echt nicht. Es handelt sich immer noch um eine Tierseuche! Wenn die Pandemie dann ausgebrochen ist, können wir noch genug hysterisch tun!

Da ja die Österreicher-Katzen offenbar immun oder jedenfalls etwas in ihren Genen besitzen, dass dieses H5N1 Virus bekämpft, sollte Roche schleunigst an diese Katzen ran kommen, sonst sehe ich da eine Gefahr auf Ihre Monopolisten-Stellung mit Tamiflu zukommen. Vielleicht existiert ja bereits im Katzenfutter von Whiskas irgendein Wundermittel gegen die Vogelgrippe, wer weis?

Für diejenigen unter euch, die beim Einkaufen noch keine Atemschutzmaske aufsetzen wenn sie am Geflügelstand vorbeischleichen, hier noch ein Rezept für einfache aber exzellente Zitronen-Hähnchen:

Zitronen-Hähnchen

Für 1 Person

1 Zucchini

1 Knoblauchzehe

1 kleine Zwiebel

½ Zitrone

Kapern

50g Speckwürfel

1 Pouletbrüstchen

Bouillon

Das Pouletbrüstchen mit Salz und Pfeffer würzen und kurz von allen Seiten anbraten und beiseite stellen
Zucchini entkernen und in grobe Würfel schneiden. Knoblauch und Zwiebel hacken und alles mit dem Speck anbraten. Mit Bouillon ablöschen. Das Pouletbrüstchen, die Kapern und die in Scheiben geschnittene Zitrone dazugeben und alles bei 180 Grad, 12 Minuten im Ofen schmoren lassen.

Dazu passen gebratene Kartoffeln oder Teigwaren


Genug davon! Ein weiteres Thema, dass die letzten paar Tage immer wieder zur Sprache kommt, ist die Webseite klassenfreunde.ch. Ich habe letztes Wochenende eine E-Mail von einer ehemaligen Schulkollegin erhalten mit dem Link. Seitdem kommt die Seite immer wieder zur Sprache. Offenbar hat eine Welle von E-Mails sämtliche 22 bis 28 Jährige der Schweiz oder jedenfalls der Region erreicht, mit dem Verweis auf diese Seite.

Die Idee eines Klassenverzeichnisses auf dem Internet finde ich aber gar nicht so schlecht. Da heute beinahe alle Zugriff auf das Internet haben, ist dies die beste Möglichkeit den Kontakt zu verschollenen oder vermissten Freunden aus der Schulzeit wieder aufzunehmen.

Ich habe jedenfalls bereits in der kurzen Zeit einige Nachrichten von Kollegen erhalten, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe und mich sehr darüber gefreut.