27 November 2015

Pfäffikon ZH gestern und heute


Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte. Bilder erzählen Geschichten, regen zum Nachdenken an und es gibt darauf viel zu entdecken.

Die Aufnahme links stammt von einer Postkarte aus dem Jahre 1915, welche am 23.11.1915 von Pfäffikon ZH nach Gossau ZH geschickt wurde. Eine Dame aus Pfäffikon schreibt ihrer Schwester in Gossau, ob sie am kommenden Sonntag mit der Familie zu Besuch kommen kann und bittet um Bestätigung mittels Postkarte.

Das Foto rechts wurde heute aufgenommen, mit einer Smartphone-Kamera. Wenn ich heute mit jemandem aus Gossau abmachen möchte, schreibe ich eine Whatsapp-Nachricht und erhalte innert Minuten, wenn nicht Sekunden Bestätigung ob es klappt oder nicht.

Unsere Kommunikationsmittel und unser Kommunikationsverhalten hat sich in den vergangenen 100 Jahren drastisch verändert, während an der Seestrasse in Pfäffikon vieles gleich geblieben ist. Nehmt euch die Zeit für einen genauen Vergleich und entdeckt was gleich geblieben ist und was sich verändert hat.

07 November 2015

Saisonabschluss mit Highlights auf dem Hinterfallenkopf

Obwohl das Wetter momentan eher an den Frühherbst erinnert, merke ich, dass das Wanderjahr 2015 langsam aber sicher zu Ende geht. Grund genug also um ein letztes Mal die Wanderschuhe zu schnüren und in die Berge zu gehen.

Meine erste Wanderung dieses Jahr führte mich mit Schneeschuhen ins Obertoggenburg wo ich vom Luterntal über den Risipass ins Thurtal gewandert bin. Wieso also nicht einmal auf die andere Talseite, welche ich noch nicht kenne. Wir hatten noch Gäste aus Deutschland zu Besuch, welchen wir die Berge zum greiffen nah präsentieren wollten.

Los ging's auf der Schwägalp. Der Alpstein mit dem Säntis begrüsste uns im Morgenlicht. Der imposanten Felswand kehrten wir jedoch gleich den Rücken zu, aber ich wusste ja, dass uns der Berg den ganzen Tag begleiten würde. Über den Chrätzerenpass ging es zuerst durch schöne Rietlandschaften bis zum grossen Moor bei Horn, einem der Quellgebiete des Neckers. Tief unter uns das Ofenloch eine gewaltige Nagelfluhschlucht, wo sich das Wasser des Bachs sammelt um dann talwärts zu fliessen. Wir marschierten weiter bis zur Alp Ellbogen, wo unser Aufstieg auf den Hinterfallenkopf begann. Je höher wir stiegen, desto imposanter wurde das Panorama. Auf dem Gipfel erwartete uns dann ein 360 Grad Panorama, das einem den Atem verschlang. Vom Bodensee über die Ostschweizer Alpen zu den Zentralalpen bis in den Jura.

Und dann als Highlight erhielten wir Besuch von einem Adlerpaar, das majestätische seine Kreise im stahlblauen Himmel zog. Fantastisch!

Nachdem wir uns satt gesehen und gegessen hatten, nahmen wir den Abstieg zur Chlosteralp unter die Füsse. Dort schlängelt sich der Weg durch eine mystische Hügellandschaft mit alten, knorrigen Bergahornen. Hier stürzte der Berg vor ca. 600 Jahren in die Tiefe nach Ennetbühl und Rietbad. Mit den gepflanzten Bergahornen wollte man damals den Hang sichern. Einige der Bäume trotzen heute noch Wind und Wetter und stehen knorrig wie erstarrte Berggeister in der Landschaft und erinnern uns daran wie kurz unser Leben doch im Vergleich ist. Umso mehr sollten wir es geniessen und das taten wir heute wirklich.

Auf dem Abstieg nach Ennetbühl begegneten wir schön erhaltenen, alten Bauernhäuser und konnten weiterhin den Blick Richtung Speer, Mattstock und Churfirsten geniessen. In Ennetbühl empfahl sich das Restaurant Krone um den Durst zu stillen, bevor wir mit dem Postauto zurück auf die Schwägalp fuhren, wo das Auto für die Heimfahrt wartete.

Ich freue mich auf das Wanderjahr 2016, traditionellerweise wird es wohl erneut im Obertoggenburg starten.

Der Säntis im Morgenlicht

Hochmoor und Riet bei Horn

 Panorama vom Hinterfallenkopf

 Der Alpstein

 Bei dem Wetter bringst du das Grinsen nicht mehr weg

 Die Hügel des Zürcher Oberlands

Blick Richtung Glarneralpen. In der Bildmitte ist der Adler zu entdecken


Blick zurück zum Hinterfallenkopf. Im Vordergrund das Abrissgebiet des Bergsturzes


 Stockberg und Churfirsten

 Diese Bäume haben viel zu erzählen...

 ...und schon manchem Sturm getrotzt.

Alphütte Gössigen

26 Juli 2015

Hinteres Calfeisental - Ein letztes Stück unberührte Landschaft in der Schweiz

Die letzten drei Tage waren wir zu Fuss in der Region Sardona unterwegs. Das Postauto hat uns am Freitag Morgen von Bad Ragaz nach Vättis gebracht, wo unser Trek begann. Langsam ansteigend durch schönen Buchenwald erreichten wir bald unser ersten Zwischenziel, den Gigerwald-Stausee. Die Trockenperiode hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Der See ist zur Zeit fast leer.



Dem Stausee entlang ging es weiter zur ehemaligen Walsersiedlung St. Martin. Leider verbleiben nur noch ein paar wenige Häuser der ehemaligen Siedlung. Tagesausflügler aus dem Unterland fahren gerne mit dem Auto hoch um im Restaurant fangfrische Forellen zu essen. Einige bleiben auch über Nacht. Die Zimmer im Gasthaus sind jedoch modern und sehr komfortabel eingerichtet. Wer wie anno dazumal übernachten möchte, ist hier an der falschen Adresse.





Wir liessen den letztzen Zivilisationspunkt hinter uns um den langen Marsch zur Alp Sardona in Angriff zu nehmen. Immer dem Bach Tamina folgend, ging es langsam aufwärts. links und rechts von uns wechseln sich schroffe Felswände mit grünen Alpwirtschaften ab, dazwischen tosende Wildbäche, deren Wasser sich zum Teil viele Meter über die Felswände tief ins Tal hinunterstürzen. Es ist eine wilde, unberührte Natur, welche wir hier geniessen können. Durch die langen Distanzen der Wanderungen, trifft man hier auch nur wenige Wanderer und Berggänger, was den Reiz dieses Tales für uns noch grösser macht.






Auf der Alp Sardona haben wir uns mit Preisebeerkuchen, saurem Most und Holundersirup gestärkt. Bevor wir die letzten 400 Höhenmeter unter die Füsse genommen haben, um unser Tagesziel die Sardonahütte vom SAC zu erreichen. Die Hütte trohnt hoch oben auf einem Felsvorsprung umgeben vom Piz Sardona mit seinem Gletscher und dem Piz Dolf. Der Blick hinunter in Tal ist atemberaubend.











Nach einem stärkenden Znacht, einem gemütlichen Abend in Gesellschaft anderer Wanderer und einer ruhigen Nacht, trotz Gewitter, ging es am nächsten Morgen früh weiter. Auf den Felsen oberhalb der Hütte tummelten sich junge Steinböcke während wir uns Richtung Heidelpass aufmachten. Der Westflanke des Piz Sardona überquerten wir auf dem schmalen Pfad viele Bergbäche, Bergwiesen in voller Blüte und rutschige Geröllhalden und zwei schöne Bergseen. Bis zum Heidelpass konnten wir immer wieder den Blick über das ganze Tal schweifen lassen. Eindrucksvoll war dabei auch der Blick auf die gut sichtbare Grenze der verschiedenen Gesteinsschichten bei den umliegenden Gipfel, für welche die Sardona Tektonikarena zum Unesco Weltkulturerbe ernannt wurde.



Mit dem Übergang des Heidelpass war es dann vorbei mit dem schönen Wetter. Eine Nebelwand verschluckte uns. Wir stiegen steil durch felsdurchsetztes Gebiet hinunter ins Tal ohne grosse Sicht. Schade, den die Landschaft wäre auch hier wunderschön. Weiter unten kam dann doch noch die Regenkleidung zum Einsatz als leichter Regen einsetzte. Im Batöni hätten wir gerne das Schauspiel der fünf Bäche genossen, welche hier zusammenfliessen. Leider war die Sicht weiterhin ziemlich schlecht und uns den Blick auf die Wasserfälle nur teilweise gewährte. Wir nahmen bald die letzten 500 Höhenmeter hinunter ins Weisstannental in Angriff um nach fast 8 Stunden unser Tagesziel Weisstannen und das Hotel Gemse zu erreichen.

Am letzten Tag, stand eine leichte Schlussetappe das Tal hinunter auf dem Programm. Die Sonne zeigte sich bereits am frühen Morgen und wir konnten doch noch den Blick auf die Berge rund um das Dorf geniessen. Wir erreichten zur Mittagszeit auf der rechten Talseite das kleine Bergdorf Vermol. Danach ging es nur noch bergab Richtung Mels.




Nach total 45 km, 2400 m Aufstieg und 2800 m Abstieg erreichten wir Sargans im Rheintal und genossen kurz vor dem Bahnhof einen wohlverdienten Coupe. Zwar erschöpft und mit etwas Muskelkater ging es total erholt und vollgetankt mit unvergesslichen Eindrücken und Energie nach Hause.

20 Juli 2015

Expedition im Reppischtal - Erforschen von Lebensräumen im und am Wildbach

Meine letzte Wanderung führte mich mit meiner kleinen Gruppe auf Entdeckungstour ins Reppischtal. Zuerst haben wir gemeinsam den Lebensraum der Bachforelle erforscht. Die Teilnehmer haben anhand eines Fragebogens überprüft, wo die Bedingungen in verschiedenen Gewässerteilen (kanalisierte Reppisch, Weiher und Wildbach) für die Bachforelle ideal sind. Unter Anderem musste die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt des Wassers und der Uferbewuchs untersucht werden. Im Anschluss haben wir uns gemeinsam dem Thema Bioindikation gewidmet. Durch suchen von kleinen Wassertierchen haben wir die Gewässergüte auf biologische Art und Weise bestummen.




Nun ging es weiter zum nächsten Lebensraum: dem Wald. Im Reppischtal konnten wir zwei typische Waldgesellschaften erkunden: den bodensauren Eichenwald und einen trockenen Föhrenwald. Am warmen Südhang des Tales tummeln sich am trockenen Wegrand, einem weiteren Lebensraum, flinke Zauneidechsen. 



Zurück an der Reppisch konnten wir am renaturierten Teil des Baches bei Birmensdorf den Lebensraum des Eisvogels näher unter die Lupe nehmen. Am Steilufer konnten wir noch Überreste einer Nisthöhle entdecken. Der Hauptdarsteller selber liess sich leider nicht blicken. Dafür konnte wir im kleinen Teich, unserer letzten Station, viele Amphibien und Wassertierchen beobachten. Die Frösche waren heute in Tanzlaune. Überall platschten sie herum. Und am Grund des Teiches waren junge Molche, Wasserschnecken und Gelbrandkäfer zu beobachten.




In Birmensdorf angekommen, konnten wir unsere Expedition bei einer Erfrischung nochmals Revue passieren lassen.

Ich freue mich diese Wanderung nächstes Jahr offiziell in mein Programm aufzunehmen, um interessierten Personen die wilde und intakte Natur in unmittelbarer Nähe der Grossstadt Zürich näher zu bringen.

18 Juni 2015

Wanderleiterausbildung - Impressionen Sommermodul 2015

Vom 23. Mai bis 7. Juni 2015 habe ich das letzte Modul der Wanderleiterausbildung absolviert. Es war ein sehr abwechslungsreiches und entsprechend lehrreiches Modul, gespickt mit Überraschungen und vielen bleibenden Eindrücken und Erinnerungen.

Es bleibt nun die praktische Wanderwoche im Schwarzenburgerland Ende Juni und im Oktober die Prüfungswoche zu absolvieren.

Doch vorher lasse ich das letzte Modul nochmals bildlich Revue passieren.


Heideschnecken in der Felsensteppe


Immer wieder eindrücklich: der Dingel


Thymianwürger, ein Halbparasit


Die Animationen am Praxistag waren kreativ


Gimli der Zwerg erwartete uns in den alten Kupferminen von Baicolliou



 Etwas kupferhaltiges Gestein haben wir auch gefunden.


Gletscherexkursion im Lötschental von der Fafleralp zum Langgletscher


Durchs Gletschervorfeld...


...auf die Seitenmoräne


Glückliche Wanderleiter


"The Navigator"


Geologie quasi am Ursprungsort


Fantastisches Panorama auf die Bergwelt und eine mächtige Seitenmoräne


Aber nicht nur geologisch sondern auch was die Flora betrifft, entdeckt man im Gletschervorfeld kleine Naturschönheiten


 Alpenmohn und Alpen Leinkraut


 Der Bio-Bergbauer hat uns das traditionelle Wässern mit Suonen demonstriert



Zwischen traditionell angebautem Roggen, findet man auch noch Kornblumen


Am Kräutertag haben wir gekocht (Blumen-Butterbrötchen, Käse-Alpenampfer Amuse-bouche, Risotto mit Brennesseln und Gutem Heinrich und frittierte Holunderblüten)....




...und eigene Salben hergestellt (hier ensteht eine Wundheissalbe aus Wundklee)


Zum Abschluss noch etwas Sicherheit und Orientierung in der Region Val Ossola, Val Grande





Das Schlusswort haben die Ehringer-Kühe: Muuuh!